Beschleunigung ist unerlässlich

Die Mühlkreisbahn gehört zu meinem Leben. Nicht nur weil ich in der Nähe des Bahnhofs Rohrbach-Berg wohne und sie täglich sehe und höre, sondern weil ich auch mit ihr fahre. Mein Lebensgefährte benützt sie sogar täglich zur Arbeit nach Linz hin und zurück. Sehr viele Bücher und unzählige Zeitungsartikel, Dossiers, Feuilletons hat er in der Mühlkreisbahn schon gelesen. Die Fahrt im oft überfüllten Bus ist nichts für schwache Mägen und noch viel weniger für Lesefreudige, denen nach dem ersten Satz schlecht wird. Nervenaufreibend ist meistens auch das Beschalltwerden mit belangloser Musik. Die Straße von Aigen nach Linz ist zu den Stoßzeiten dicht befahren und gleicht oft einem Kriegsschauplatz. Wer nicht schneller als 80 km/h fährt und womöglich noch mit einem kleinen, sparsameren Auto unterwegs ist, gilt vielen als Hindernis, das man am liebsten abschießen möchte. Doch, Gott sei Dank, gibt es die Mühlkreisbahn! Diese ist zwar zu langsam, aber das umweltfreundlichste, sicherste, und friedlichste Verkehrsmittel. Man entkommt nicht nur dem täglichen Stau, sondern darf bequem durch die schöne Landschaft fahren. Ein Gewinn für Geist und Seele. Ein Gewinn für Umwelt und Natur. Ein Gewinn für den Bezirk Rohrbach, wenn sie attraktiviert wird! Wenn die Langsam-Fahrstellen und das 4-Stundenloch im Fahrplan beseitigt sind, gibt es kein Argument mehr gegen sie. 

von Renate Sonnleitner Rohrbach-Berg

Quelle: Tips Rohrbach, 05.2018